St. Pölten, FH-Stg. Sozialarbeit, Dipl.-Arb., 2008 101 Interviews von Frauen, Überlebende sexueller Gewalt, alle von ihnen Missbrauchsopfer, einige auch als Erwachsene vergewaltigt, werden in ihren verschiedenen Aspekten untersucht. Nach Fragen zur Tat, Täter und den daraus folgenden Konsequenzen geht es um die Gefühle der Frauen, die daraus resultieren. Wie sehr sind sich die Frauen des Erlebten, Überlebten sicher, zweifeln sie an dessen Realität, versuchen sie, diese zu verdrängen oder stellen sie sich dieser und versuchen, diese Erlebnisse zu bearbeiten? Die Täter sind oft die Väter oder andere Familienangehörige, die Mutter als Täterin kommt auch vor, öfter jedoch als Schweigende, als eine, die ihre Schutzfunktion nicht wahrnehmen kann. Welche Gefühle verbinden die Frauen mit der Tat, welche mit dem Täter? Wie beeinflusst dies ihr weiteres Leben, ihre Entwicklung? Welche Folgen zeitigt die Tat? Viele empfinden Scham- und Schuldgefühle, obwohl sie wissen, dass diese Gefühle unberechtigt sind und dass der Täter, nicht das Opfer, diese Gefühle haben sollte. Wut gegen den Täter kommt vor, öfter richten die Frauen die Wut gegen sich selbst: Flucht in Drogen, selbstverletzendes Verhalten, Essstörungen, Suizidgedanken und – versuche sind die Folge. Folgen für die Täter gibt es – abgesehen von den wenigen Fällen, in denen die Tat strafrechtliche Konsequenzen hat – keine. Welche Hilfen wünschen die Frauen? Wichtig ist es, darüber zu sprechen. Wichtig sind verständnisvolle Partner, mit denen das möglich ist. Psychotherapeutische Hilfe wird von den meisten Frauen in Anspruch genommen. Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es für die Sozialarbeit in Fällen sexuellen Missbrauchs? Wichtig ist die Arbeit in multiprofessionellen Teams, Parteilichkeit für das Kind; "wilde Konfrontationen" des mutmaßlichen Täters auf eigene Faust sind zu unterlassen. 2008 AC-Number: AC07136197 https://phaidra.fhstp.ac.at/o:681 Sexueller Missbrauch; Sozialarbeit Leben mit sexuellem Missbrauch All rights reserved application/pdf Living with sexual abuse 101 interviews with women, survivors of sexual abuse, all of them victims of child molesting, some also raped as grown-ups, are analysed from various viewpoints. After exploring questions about the crime, the offender and the consequences the feelings of the women are looked at. How confident do the women feel that the experience is true; do they doubt the reality of it, do they try to repress the memory or do they deal with it and try to work through these experiences? Offenders are often the fathers or other near relatives, even the mother can be the offender, but she is more frequently the silent part who cannot observe her protective function. What kind of feelings do the women associate with the crime, and which with the offender? How does this affect their further life, their development? What are the consequences of the crime? Many feel shame and guilt, although they know that these feelings are unwarranted and that the offender, not the victim, should be blamed. Rage against the offender occurs, more frequently the women direct the rage against themselves: drugs as an escape, self injuring behaviour, eating disorder, suicidal thoughts and attempted suicides are the consequences. There are - apart from a few cases, which result in a conviction – no consequences for the offender. What kind of assistance do the women feel they need? It is important for them to talk about the experience with understanding partners. Most of these women accept psychotherapeutic assistance. Which options are there for social work to intervene in cases of sexual abuse? It is important to work with multi-professional teams, partisanship for the child; "wild confrontations" of the assumed offender on one’s own are not recommended. Skledar, Roman Text deu